Das Labor!

Maximale Effizienz bei minimalem Aufwand oder lieber ein kleines Chemielabor im Keller? Mit dem Wachsschmiermittel Secret Chain Blend verzichtet SILCA endgültig auf herkömmliche Kettenöle und verspricht einen sauberen, schnellen Antriebsstrang, der die Profis neidisch machen würde. Ist es auch für Normalsterbliche eine gute Option?

Im Vergleich zu übergroßen Schaltröllchen ist Kettenwachs ein Schnäppchen und daher eines der geldbeutelschonendsten Antriebsstrang-Upgrades. SILCAs Secret Chain Blend kostet nur 40 € und wird mit einem praktischen Sous-Vide-Beutel zur einfachen Anwendung geliefert. Laut Hersteller können Sie durch den Ersatz eines herkömmlichen Kettenschmiermittels durch Wachs bis zu 8 Watt sparen und gleichzeitig die Verschmutzung verhindern an der Kette und sorgt so für eine längere Lebensdauer. In den eigenen Worten von SILCA können Sie bis zu 25.000 km aus Ihrem Antriebsstrang herausholen, ohne ihn jemals wieder reinigen zu müssen. Diese Zahlen klingen unglaublich vielversprechend, aber lohnt sich der zusätzliche Aufwand? Wir haben das Schmelzwachs „Secret Chain Blend“ von SILCA getestet, um zu sehen, wozu es in der Lage ist und ob sich der zusätzliche Aufwand lohnt.

Genug der Behauptungen und Vermutungen, wie funktioniert Kettenwachs eigentlich? Wie der Name schon sagt, werden die Öle und Fette herkömmlicher Schmierstoffe durch hochraffiniertes Paraffin in Laborqualität ersetzt. Allerdings erfordert diese Methode, dass Sie die Kette vorher entfetten, was einige Nachteile mit sich bringt – aber dazu später mehr. Im Gegensatz zu Öl wird Wachs nicht ausgewaschen und bleibt an der Kette haften. SILCA verwendet eine hohe Konzentration von 3 spezifischen Größen nanoskaligen Wolframdisulfids, das aufgrund seiner stark schmierenden Eigenschaften die Reibung reduzieren soll. Eine glattere Kette macht Sie jedoch nicht nur schneller, sondern minimiert auch den Verschleiß des Antriebsstrangs. Laut SILCA hält Ihre Kette 5 bis 6 Mal länger, wenn Sie ihr Schmelzwachs verwenden. Obwohl wir mit unseren gewachsten Ketten nicht so weit gekommen sind, konnten wir einen deutlich geringeren Verschleiß feststellen. Und eines sehen und spüren wir jeden Tag deutlich: eine saubere Kette! Wachs haftet nicht, sodass sich kein Schmutz auf der Kette ansammelt und ein schwarzer Antriebsstrang zumindest theoretisch der Vergangenheit angehört. Das trifft unserer Erfahrung nach auch in der Praxis zu und die Wachsschicht bleibt auch bei strömendem Regen stark.

Nur WEB: Chemische Laborschürze und Schutzbrille zum Schmieren der Kette? Das klingt alles ziemlich aufregend, aber wie bringt man das Wachs überhaupt auf die Kette? Nun, der Vorgang ist etwas komplexer als nur das Auspressen von etwas Öl aus einer Flasche und könnte ein wenig entmutigend sein. Zunächst müssen Sie alle Fette und Öle mit Chemikalien entfernen, genau wie im Chemieunterricht oder, für die Großen unter uns, in einer Drogenküche. Was brauchen Sie also? Um Fett und andere Rückstände zu entfernen, benötigen Sie einen klassischen Entfetter. Wir haben den biologisch abbaubaren Allpine-Reiniger von Effetto Mariposa verwendet, der für uns besonders gut funktionierte, da er keine Rückstände auf der Kette hinterlässt und einfach mit Wasser abgewaschen werden kann. Allerdings ist das Fett selbst nicht gerade umweltfreundlich, deshalb achten Sie darauf, es ordnungsgemäß zu entsorgen. Idealerweise waschen Sie Ihren Antrieb im Ultraschallbad, aber auch ein großes, verschlossenes Einmachglas und kräftiges Schütteln reichen aus. Sobald Sie alles mit Wasser abgespült haben, ist es Zeit für das Ethanolbad. Der Alkohol beseitigt restliches Wasser und eingeschlossene Luftblasen, ohne Rückstände zu hinterlassen, so dass Sie für das abschließende Wachsen blankes Metall haben! SILCA liefert sein Kettenwachs in Form von Pellets in einem praktischen Sous-Vide-Beutel: Stellen Sie den Beutel einfach heiß hinein Wasser, bis das Wachs geschmolzen ist. Während Sie warten, können Sie durch Biegen einer alten Speiche einen Haken für die Kette herstellen – das haben wir gemacht! Sobald Sie die Kette in das geschmolzene Wachs getaucht haben, nehmen Sie den Beutel aus dem Wassertopf und warten Sie, bis das Wachs aushärtet . Ziehen Sie die Kette mithilfe des Hakens langsam aus dem Bad und warten Sie, bis das Wachs auf der Kette abgekühlt ist – und achten Sie darauf, auch das Kettenschloss zu wachsen! Jetzt können Sie die Kette an Ihrem sauberen Antriebsstrang installieren!

Lohnt sich also die Mühe? Während sich die Kette anfangs noch etwas unruhig anfühlt, funktioniert der Antrieb wie am Schnürchen, sobald das überschüssige Wachs abblättert, und sorgt für knackige, butterweiche Schaltvorgänge. Obwohl wir die behauptete Effizienzsteigerung nicht direkt in unseren Beinen spürten, ließ uns allein die Idee, mit einem sanfteren Antriebsstrang zu fahren, mehr Druck machen, sowohl auf Asphaltstraßen als auch auf Schotterpisten. Selbst nach ein paar Fahrten ist der Antriebsstrang immer noch schön sauber, nur kleine Wachsflocken verzieren den Rahmen. Wir sind auch beeindruckt von den faulen Waschgewohnheiten, die wir bei der Verwendung des SILCA-Kettenwachses an den Tag gelegt haben und die zwischen den Wäschen etwa 500–600 km zurückgelegt haben. Um die Wachsschicht in einem gesunden Zustand zu halten, empfehlen wir, die Wachsbehandlung mit dem flüssigen Kettenschmiermittel Super Secret von SILCA zu ergänzen.

Auch wenn das Wachsen Ihrer Kette möglicherweise zeitaufwändiger und komplizierter ist als das Ölen, liegen die Vorteile klar auf der Hand: Allein der Verzicht auf ölige Schmiermittel für einen saubereren Antriebsstrang ist die Mühe wert. Darüber hinaus reduziert Wachs den Bauteilverschleiß und ist eine sehr kostengünstige Effizienzsteigerung. Und auch wenn Kettenwachs vielleicht nicht jedermanns Sache ist, ist es zweifellos der nächste logische Schritt auf dem Weg zu Ihrem Traumrad, wenn Sie ein begeisterter Heimmechaniker sind, der das letzte Quäntchen Leistung aus seinem Fahrrad herausholen möchte.

Weitere Informationen unter silca.com.

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Wörter:Calvin ZajacFotos:Jan Richter